Motovun in Kroatien. Eine außergewöhnliche Stadt, mit grandioser Fernsicht, engen, verwinkelten Straßen, dicht gebauten Häusern, freundlichen Menschen, Suchhunden und vor allem viel Trüffel.
Weißer Trüffel, schwarzer Trüffel, Trüffelöl, Trüffelpaste, Trüffelhaspeln, Trüffelschokolade, Trüffelspeisen,… An jeder Ecke ist man mit diesem teuren Pilz konfrontiert.Deswegen sind wir ja auch da.
Zuerst zittern wir mit meiner alten Karre, im ersten Gang, die zweimeterachzig breite Zweirichtungsstraße rauf. Ich hoffe sehr, dass uns kein Auto entgegenkommt und fürchte, dass ich bald am Spitz dieser Hügelstadt angekommen bin und dort die Straße einfach endet. Kurz darauf löst sich die Situation in Wohlgefallen, in einem großen Parkplatz am scheinbar obersten Punkt der Stadt auf.
Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben, gehen wir gleich einmal ins nächste Geschäft und kosten uns ein bisschen durch das Trüffelangebot. Wir bewundern die tolle Aussicht. Später wird uns klar, dass mindestens jeder zweite Bewohner hier Trüffelhunde halten muss, die auch in der Nacht lautstark auf sich aufmerksam machen.
Am nächsten Tag, etwas abseits der touristischen Altstadt, spreche ich eine ältere Frau an. Wir freunden uns an und setzen uns gemeinsam zu einem kleinen Tisch in einer Laube gleich hinter der Garage.
Wir erfahren von ihr, dass auch ihr Mann Trüffelsucher ist. Sie zeigt uns ein großes Stück weißen Trüffel. Ich frage nach dem Preis und bin überrascht, dass es nur einen Bruchteil des üblichen Geschäftspreises ausmacht. Ich möchte den Trüffel kaufen und frage wie man das Stück am besten unbeschaded transportiert.
Nein, das geht gar nicht. Man darf Trüffel auf keinen Fall über die Grenze bringen und schon gar nicht unbehandelt, sagt sie. Aber wir könnten den Trüffel ja abends essen, am Besten mit Pasta.
Spontan beschließt sie mir ahnungslosen, jungen Wienerin unter die Arme zu greifen. Sie schickt ihren Mann Butter einkaufen und zeigt uns wie man den Trüffel mit der geschmolzenen Butter zu einer Sauce verbindet, die man später für delikate Gerichte verwenden kann.
Tipp, wenn du Trüffel “privat” kaufst:
Prüfe genau ob das Trüffelstück frei von Kleingetier ist. Einer der Gründe warum Trüffel so teuer ist, ist der, dass zur Weiterverarbeitung bzw. Verwendung in Restaurants natürlich nur einwandfreier Trüffel angekauft wird.
Wir sind begeistert von Motovun und lassen den Kurzurlaub mit einem Abstecher zum 30 km entfernten Meer ausklingen.
